Viele Menschen träumen in der kühlen Zeit vom nächsten Sommerurlaub am Strand eines Meeres, am See oder in den Bergen. Die Sonnenstrahlung ist sowohl für Pflanzen als auch für Tiere und Menschen lebensnotwendig. Denn der Körper benötigt zum Beispiel für die Knochen Vitamin D, für dessen Produktion er primär Sonneneinstrahlung benötigt, da Nahrungsmittel kaum D-Vitamine enthalten. Ein Vitamin-D-Mangel führt unter anderem zu Osteoporose, Herzkreislauf-Erkrankungen und zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Für die Entstehung von Leben auf unserer Erde sind Wasser und Sonnenlicht seither unverzichtbar. Hingegen führt zu viel Sonnenlicht zu schwerwiegenden Hautproblemen. Mit einer geeigneten Verwendung von Sonnencremes können wir uns bedingt vor UV-Strahlung schützen und unseren natürlichen Schutzfaktor verlängern.
Die Ultraviolettstrahlung lässt sich in drei Arten von UV-Strahlung einteilen: UV-A, UV-B und UV-C. Während UV-C-Strahlen die Erde nicht erreichen, sondern an der Ozonschicht der Atmosphäre abgefangen werden, gelangen UV-A- und UV-B-Strahlen direkt in unsere Haut und führen dort zu Reaktionen. Die langwelligen UV-A-Strahlen verändern die Pigmentierung der Lederhaut, die zuerst braun wird und bei zu langer ungeschützter Sonneneinstrahlung verbrennt – mit der Folge, dass ein Sonnenbrand entsteht. Darüber hinaus schädigen UV-A-Strahlen die Kollagene, sodass die Haut schneller altert und an Spannkraft verliert. Da sich zudem freie Radikale bilden, steigt auch das Risiko für Hautkrebs.
Hingegen führen die UV-B-Strahlen nach rund 72 Stunden dazu, dass sich Melanin in der Oberhaut mit einer indirekten Pigmentierung bildet. Hierdurch bräunt die Haut nach und es bildet sich ein natürlicher Sonnen- oder Lichtschutz. Wenn wir unsere Haut regelmäßig, aber nur für kurze Zeiträume der Sonne aussetzen, bildet sich verstärkt Melanin, sodass eine gesunde Bräune entsteht und sich der Lichtschutz erhöht. Ebenso regt die UV-B-Strahlung des Sonnenlichts den Körper an, Vitamin D zu bilden, das gegen Krebs eine vorbeugende Wirkung entfaltet.
Wie schnell unsere Haut auf die Sonnenbestrahlung reagiert und wie gut unser Eigenschutz gegen Sonnenstrahlen ausgeprägt ist, hängt von unserem individuellen Hauttyp ab. Die Eigenschutzzeit gibt an, wie viele Minuten wir unsere Haut ungeschützt der Sonnenstrahlung aussetzen dürfen, ohne dass ein Schaden resultiert. Insgesamt differenzieren wir zwischen sechs verschiedenen Hauttypen.
Der keltische Typ: Hauttyp I
Die Merkmale des keltischen und ersten Hauttyps lassen sich charakterisieren durch seine sehr helle Hautfarbe, durch sein rotes oder hellblondes Haar sowie seine blauen, hellgrauen oder grünen Augen. Oft hat der keltische Hauttyp im Gesicht Sommersprossen, die sich in Folge der Sonneneinstrahlung vermehren. Die Eigenschutzzeit des ersten Hauttyps beträgt maximal zehn Minuten und weitere ungeschützte Sonneneinstrahlung führt sofort zum Sonnenbrand. Weitere Besonderheit: Die Haut des keltischen Typs bräunt nicht, sondern bleibt rot.
Der nordische Typ: Hauttyp II
Der nordische Hauttyp kommt erstens mit heller Hautfarbe, zweitens mit blonden, hellbraunen oder dunkelbraunen Haaren und drittens mit grauen, blauen oder grünen Augen daher. Wieder sind auftretende Sommersprossen häufig zu beobachten. Mit einer Eigenschutzzeit zwischen zehn und 20 Minuten übertrifft der nordische Hauttyp den keltischen Hauttyp hinsichtlich der Schutzzeit. Auch wenn beim zweiten Hauttypus schnell ein Sonnenbrand entsteht, ist ein langsames Bräunen möglich.
Der Mischtyp: Hauttyp III
Die Merkmale dieses Hauttyps sind die mittlere Hautfarbe, eine Haarfarbe mit einer Spannweite von blond bis schwarz sowie eine blaue, graue, grüne oder braune Augenfarbe. Nur selten sind beim gemischten Typus Sommersprossen zu sehen. Der dritte Hauttyp verfügt über eine Eigenschutzzeit von 20 bis 30 Minuten und eine Bräunung setzt zwar langsam, aber konstant fortschreitend ein.
Der mediterrane Typ: Hauttyp IV
Der mediterrane Hauttyp lässt sich charakterisieren mit braunem oder schwarzem Haar, mit olivfarbener bis bräunlicher Haut, mit braunen Augen und durch fehlende Sommersprossen. Die Eigenschutzzeit des vierten Hauttypus hält länger als 30 Minuten an und die mediterrane Haut wird bei intensiver Sonneneinstrahlung schnell braun.
Der dunkle Hauttyp: Hauttyp V
Typische Merkmale des dunklen Hauttyps sind seine hellbraune bis dunkle Haut, seine schwarzen Augen und sein schwarzes Haar. Die Haut des fünften Hauttyps bräunt nicht nur schnell, sondern nimmt auch sehr dunkle Pigmente an. Über 90 Minuten beträgt die Eigenschutzzeit des dunklen Hauttyps, der nur selten einen Sonnenbrand bekommt.
Der schwarze Hauttyp: Hauttyp VI
Die Merkmale des schwarzen Hauttyps lassen sich zusammenfassen durch seine dunkelbraune bis schwarze Hautfarbe, seine schwarzen Augen und sein schwarzes Haar. Der sechste Hauttyp besitzt wie der dunkle Hauttyp eine Eigenschutzzeit von über 90 Minuten. Ein Sonnenbrand ist beim schwarzen Hauttypus praktisch nie anzutreffen und das Hautkrebsrisiko ist sehr gering.
Urlauber möchten zur warmen Jahreszeit viele Stunden in der Sonne und an der frischen Luft genießen und am Wochenende laden auch in Deutschland Freibäder, Bagger- und Badeseen zum Schwimmen und Sonnenbaden ein. Trotz der erholsamen und stimmungsaufhellenden Wirkung des Sonnenlichts führt die enthaltene UV-Strahlung zu Verletzungen, Hautverbrennungen und zu Spätfolgen wie Hautkrebs. Nur mit geeigneten Sonnenschutzcremes oder mit einem Sonnenschutzgel erhöht sich die erlaubte schadlose Aufenthaltsdauer in der Sonne. Wenn wir eine sichere Sonnenschutzcreme korrekt vor dem Sonnenbad auftragen, verlängert sich je nach Hauttyp, Eigenschutzzeit und Lichtschutzfaktor die Schutzdauer gegen schädliche UV-A- und UV-B-Strahlen.
Sonnenschutzcremes sind mit verschiedenen Lichtschutzfaktoren erhältlich. Je höher der Lichtschutzfaktor einer Sonnencreme ist, desto länger dürfen wir unsere Haut der Sonne aussetzen, ohne dass unsere Haut verbrennt. Bei einer Eigenschutzzeit von 20 Minuten und einem zehnfachen Lichtschutzfaktor ist maximal ein 200-minütiges Sonnenbad erlaubt. Vorausgesetzt ist die richtige Anwendung. Insbesondere ist es nicht möglich, die Schutzfunktion durch mehrmaliges Eincremen zu erhöhen oder weiter zu verlängern. Grundsätzlich sind Sonnenschutzcremes vor dem Aussetzen der Sonne aufzutragen und auch das Nachcremen ist wichtig, um den Sonnenschutz zu erhalten, der vor allem nach dem Hautkontakt mit Wasser gefährdet ist.
Je empfindlicher unsere Haut ist, desto höher ist der Schutzfaktor zu wählen. Allerdings ist neben dem individuellen Hauttyp auch die Intensität der Sonneneinstrahlung zu berücksichtigen. Da das Sonnenlicht in den Mittagsstunden am stärksten ist, ist es in der Mittagszeit zu empfehlen, sich im Schatten aufzuhalten oder die Haut mit geeigneter Kleidung zu schützen. Bei Kindern ist besondere Vorsicht im Kontakt mit der Sonne geboten. Neben der Vermeidung des direkten Sonnenlichts ist das Kind mithilfe eines geeigneten Sonnenschutzes – ab Lichtschutzfaktor 30 – an allen freien Körperstellen einzucremen. Hierzu gehören Schultern, Arme und Hände, Beine und Füße, der Rücken, Nacken und Hals sowie Ohren und das Gesicht inklusive Nase und Augenhöhlen.
Der Lichtschutzfaktor gehört zu den wichtigsten Kriterien beim Kauf einer Sonnenschutzcreme. Sonnencremes sind in verschiedenen Schutzstufen erhältlich und hierbei ist grundsätzlich zu empfehlen, ein Produkt mit einem hohen Lichtschutzfaktor auszuwählen. Zum Beispiel dürfen wir uns beim Lichtschutzfaktor 30 bis zu dreißigmal länger in der Sonne aufhalten. Wie lange das unbedenkliche Sonnenbad andauern darf, lässt sich nicht pauschal beantworten. Um die maximale Gesamtdauer zu berechnen, ist die natürliche Eigenschutzzeit als Referenzgröße heranzuziehen, die vom individuellen Hauttyp abhängt. Hierbei ergibt sich ein Produkt aus Eigenschutzzeit und Lichtschutzfaktor.
Im Gegensatz zu Menschen mit einer dunkleren Haut erleiden hellhäutige Personen mit einer hellen oder blassen Haut schneller einen Sonnenbrand. Dementsprechend benötigt ein heller Hauttyp aufgrund seines geringen Eigenschutzes einen hohen Lichtschutzfaktor. Doch in der Praxis weisen die theoretischen Werte viele Schwachstellen auf. So führen Wissenschaftler an, dass trotz eines hohen Lichtschutzfaktors schon nach zwei Stunden vereinzelte Zellschädigungen auftreten können. Deshalb ist es zu empfehlen, sich in schattigen Plätzen aufzuhalten und die direkte Sonneneinstrahlung rotz des Sonnenschutzes zu vermeiden. Die durch UV-Strahlung verursachten Zellschädigungen treten unabhängig vom Sonnenbrand ein und kommen erst viele Jahre später zum Vorschein. Aus der Schädigung der Hautzellen resultieren im schlimmsten Fall Krebserkrankungen oder die geschädigte Haut sieht von außen betrachtet älter aus.
Darüber hinaus belegen wissenschaftliche Untersuchungen, dass viele Sonnenschutzcremes ab Lichtschutzfaktor 15 die Haut nicht über die komplette angegebene Zeitspanne schützen und Sonnenbrände aufgetreten sind. Ein möglicher Grund für die Abweichung besteht in der Durchführung des Testverfahrens. Offenbar tragen vereinzelte Hersteller die Creme im Test sehr dick auf, um die Schutzwirkung zu optimieren.
Wenngleich verschiedene Strahlungsarten die Haut schädigen, bezieht sich der deklarierte Lichtschutzfaktor in erster Linie auf UV-B-Strahlen, da sie primär als Verursacher für die Entstehung eines Sonnenbrands angesehen werden. Um jedoch Langzeitschäden zu verhindern, sollte das Sonnenschutzmittel ebenso vor UV-A-Strahlung ausreichend schützen. Nach den europäischen Richtlinien müssen Sonnenschutzprodukte mindestens mit einem Drittel ihres Lichtschutzfaktors UVA-Strahlen abdecken.
Damit das Sonnenschutzmittel seine schützende Wirkung entfaltet, ist es dick auf die Haut aufzutragen. Notwendig ist das Nachcremen aufgrund des vermehrten Schwitzens sowie nach einem Wasserbad. Auch wenn wir Kleidung tragen, wischt der Stoff die Sonnencreme an lokalen Stellen ab, sodass ein erneutes Auftragen erforderlich ist. Keinesfalls ist es möglich, die Dauer des Sonnenschutzes zu verdoppeln, wenn wir eine zweite Schicht auftragen. Hingegen erhalten wir die auf der Sonnencremetube angegebene Schutzwirkung, wenn wir die Cremeschicht auffrischen.
Hautexperten empfehlen, bereits nach zwei Dritteln der berechneten Zeit das Sonnenbad abzubrechen und einen schattigen Platz aufzusuchen, um die Gefahr eines Sonnenbrandes zu minimieren. Doch auch in Schattenbereiche gelangt die Sonnenstrahlung, da sich das Licht insbesondere an glatten Oberflächen spiegelt und UV-Strahlung reflektiert wird. Aus diesem Grund benötigen Urlauber im Süden sowohl in der Sonne als auch in überdachten Zonen einen ausreichenden Schutz.
Bei der Auswahl des geeigneten Sonnenschutzmittels ist neben dem Lichtschutzfaktor die Konsistenz zu beachten. Die auf dem Markt angebotenen Sonnenschutzprodukte sind in verschiedenen Arten erhältlich, darunter als Creme, Gel, Milch, Öl oder Spray. Während in Europa hergestellte und vertriebene Sonnenschutzmittel normiert sind, deklarieren amerikanische Produkte eine andere Skala.
Am häufigsten verwenden Konsumenten und Anwender Sonnencremes, da sie sich leicht auf die Haut auftragen und auf der Hautoberfläche verteilen lassen. Die lokal aufgetragene Schicht verhindert, dass gefährliche UV-Strahlung die Hautzellen durchdringen. Jedoch wirkt die Creme nur innerhalb des angegebenen Zeitraums, der vom Sonnenschutzfaktor und vom Eigenschutz abhängt. Da die meisten Sonnenschutzcremes nicht wasserfest sind, geht der Schutz während des Badens im Meer, Schwimmbad oder Swimmingpool verloren. Eine Sonnenschutzcreme ist gut geeignet, um das Gesicht, die Ohren und den Nacken sowie den gesamten Ober- und Unterkörper zu schützen. Im Vergleich zur Sonnenmilch haftet die Creme besser auf der Haut. Die Creme ist leicht zu verteilen und zieht rasch in die Hautzellen ein. Wichtig ist das Nachcremen, das nach dem Kontakt mit Wasser erforderlich ist.
Die zähflüssige Sonnencreme lässt sich einerseits leicht manuell aufgetragen, andererseits lässt sie sich leicht vom Wasser lösen, was beim Baden unerwünscht ist und das Nachcremen erfordert. Mit geeigneten Sonnenschutzcremes schützen sich Menschen mit normaler oder gemischter Haut gut.
Für Menschen, die an Akne oder stark fettender Haut leiden, ist ein Hydrogel geeignet, das eine fettfreie Zusammensetzung aufweist. Hierbei ist die reduzierte Schutzwirkung von Nachteil. Da fetthaltige Sonnenschutzgele eine hohe Resistenz gegenüber Wasser aufweisen, verwenden Wassersportler gerne Gele mit einem hohen Fettanteil. Um im Wasser einen guten Schutz zu erreichen, sind Sonnenschutzgele eine sinnvolle Option.
Das Sonnenschutzöl verfügt über die niedrigste Schutzwirkung, da die Inhaltsstoffe schlecht in die Haut gelangen. Weitere Nachteile von Ölen bestehen darin, dass eine geschlossene Oberfläche auf der Haut entsteht, die Haut unzureichend atmet, Schweiß nicht verdunstet und der Wärmehaushalt im Körper gestört wird.Hingegen erreicht Sonnenöl eine schlechte Schutzwirkung und das Öl stört die Atmung der Haut.
Die Sonnenmilch verfügt über ähnliche Eigenschaften wie Sonnencremes, allerdings lässt sie sich noch leichter abwaschen.
Innovative Produkte für den Sonnenschutz sind Sonnensprays, die mit Luftdruck den Wirkstoff verteilen. Das flüssige Sonnenschutzspray sprühen Anwenderinnen und Anwender mithilfe des Zerstäubers auf die Haut. Hierbei entfällt das Eincremen des Rückens durch eine dritte Person, da unzulängliche Regionen mithilfe des Sprays gut zu erreichen sind. Um sich optimal zu schützen, ist das Sonnenschutzspray gleichmäßig auf die Hautstellen zu sprühen. Grundsätzlich sind Sonnensprays für den Körper geeignet. Allerdings ist von einer Anwendung im Gesicht abzuraten, um eine Reizung der Augen zu vermeiden.
Im Gegensatz zu Sonnenschutzcremes für Erwachsene sind Sonnenschutzprodukte für Kinder in der Regel anders zusammengesetzt. Infolgedessen lassen sich Kindersonnenschutzmittel weniger leicht abwaschen und weisen eine erhöhte Resistenz gegen Wasser auf. Darüber hinaus ist der Lichtschutzfaktor höher, um die empfindliche Kinderhaut besser und länger zu schützen.
Der Schutz vor der Sonne ist im Sommer und im alpinen Winter unerlässlich, sodass aus Gründen der Sicherheit ein Produkt mit einem hohen Lichtschutzfaktor zu bevorzugen ist. Die Auswahl von Sonnenschutzcremes, -ölen oder -gelen hängt von verschiedenen Faktoren rund um den Hauttyp und die gewünschte Resistenz gegen Wasser ab. Insgesamt verlängern Sonnenschutzmittel den unbeschadeten Aufenthalt in der Sonne und verringern das Risiko, Sonnenbrände und Zellschäden davonzutragen.